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Text File  |  1992-05-22  |  7KB  |  133 lines

  1. ACHTUNG: Die Betriebssystem-Funktion, die zur Auswahl des seriellen Ports auf
  2. TT/Mega-STE notwendig ist (Bconmap), funktioniert unter MiNT erst ab Version
  3. 0.95, Patchlevel 2 richtig. Wer eine ältere Version verwendet, sollte MTT auf
  4. Port 1 konfigurieren (siehe auch MTT.DOC, Abschnitt "Parameterdatei").
  5.  
  6. Tips für den Betrieb unter MiNT
  7. -------------------------------
  8.  
  9. Folgende Vorgehensweisen haben sich für den "Nebenher"-Betrieb unter MiNT be-
  10. währt:
  11.  
  12. - Man startet mithilfe des zu MiNT gehörigen BGACC-Accessorys eine Shell (wie
  13.  z.B. die mintshel). Aus dieser heraus kann man bequem MTT aufrufen.
  14.  
  15.  ACHTUNG: Wenn MTT nicht im "Silent"-Modus läuft, sollte man darauf achten,
  16.  daß während der Verbindung mit der MAUS nicht für lange Zeit eine Dialogbox
  17.  oder ein Alert von einem anderen Programm auf dem Bildschirm steht oder ein
  18.  Menü heruntergeklappt bleibt. Der Grund dafür ist, daß währenddessen der
  19.  Bildschirm für Ausgaben gesperrt bleibt, und somit keine Ausgaben im BGACC-
  20.  Fenster erfolgen können. Dadurch wird MTT nach einiger Zeit blockiert, wenn
  21.  es Ausgaben machen will, was zu Protokollstörungen führen kann.
  22.  
  23.  Wenn man MTT trotzdem unter o.g. Bedingungen betreiben will, sollte man es
  24.  entweder im "Silent"-Modus starten (wobei es keine Ausgaben macht), oder das
  25.  BGACC-Fenster währenddessen schließen (der Prozeß darin läuft trotzdem weiter).
  26.  
  27.  Dieses Problem tritt natürlich nur während des Transfers auf, bei der Anwahl
  28.  (die ja meist das nervigste ist :-), treten keinerlei Probleme auf; man kann
  29.  nebenher praktisch machen, was man will.
  30.  
  31. - Starten unter einem Window-Manager (wie MW). MTT harmoniert auch gut mit den
  32.  bisherigen Beta-Versionen von MultiTOS. Bzgl. Menüs und Dialogboxen gelten
  33.  dieselben Bedingungen wie bei BGACC (es bleibt zu  hoffen, daß die Program-
  34.  mierer in Zukunft langandauernde Dialoge in Fenster verlegen, so daß sie den
  35.  Bildschirm nicht mehr für andere Programme blockieren).
  36.  
  37. - Anschließen eines Terminals an den ST und Starten von MTT im Hintergrund mit
  38.  Umlenkung auf dieses Terminal (von einer Shell aus). Als Terminal kann z.B.
  39.  ein über Midi angeschlossender Zweit-ST dienen (Umlenkung auf u:\dev\midi).
  40.  
  41.  
  42.  
  43. Technische Hinweise zum Betrieb unter MiNT
  44. ------------------------------------------
  45.  
  46. Wenn MTT gestartet wird, schaut es zunächst nach, ob bereits ein anderer Prozeß
  47. mit dem Namen "MTT" läuft. Falls dies der Fall ist, weigert es sich zu starten.
  48. Der Grund dafür ist, daß es mir mehrfach passiert ist, daß ich aus Versehen ein
  49. weiteres MTT gestartet habe, während bereits ein anderes lief, und dadurch des-
  50. sen Verbindung bei der Modem-Initialisierung des neuen MTT unterbrochen wurde.
  51. Daher ist es vorerst nicht möglich, mehrere MTTs gleichzeitig zu starten. Dies
  52. wird geändert, sobald MiNT Locking-Möglichkeiten für die seriellen Ports an-
  53. bietet.
  54.  
  55. Beim Betrieb unter MiNT werden folgende Signale abgefangen: SIGINT, SIGQUIT,
  56. SIGTERM und SIGHUP. Die ersten drei führen dazu, daß MTT das Logfile speichert,
  57. ggf. das Modem auflegt und dann terminiert (in der Tat macht auch mtt_kill
  58. nichts anderes, als MTT ein SIGTERM-Signal zu schicken). Bei SIGHUP wird das
  59. nur dann so gehandhabt, wenn es nicht im Silent-Modus gestartet wurde, anson-
  60. sten wird SIGHUP ignoriert. Daher ist es z.B. möglich, es unter einem Window-
  61. Manager im 'unsichtbaren' Hintergrundbetrieb zu starten und dann das Fenster
  62. zu schließen, ohne daß MTT terminiert (vorausgesetzt, der Window-Manager hand-
  63. habt SIGHUP richtig).
  64.  
  65. In MTT sind einige Maßnahmen getroffen, um die vorhandene Rechenzeit möglichst
  66. optimal zu nutzen. So wird der MTT-Prozeß z.B. 'schlafen gelegt', wenn Warte-
  67. pausen eingelegt werden, sowie teilweise während der Anwahl. Dadurch verbraucht
  68. es hierbei sogut wie keine Rechenzeit. Während der Verbindung ist MTT in der
  69. Lage, den Rechenzeitverbrauch in gewissen Grenzen dem Bedarf anzupassen. So
  70. wird, wenn MTT bei der Verarbeitung der Zeichen gut hinterherkommt, freiwillig
  71. Rechenzeit an die anderen Prozesse abgetreten, sowie ggf. die Prozeß-Priorität
  72. heruntergesetzt. Andererseits wird, wenn es nicht so gut hinterherkommt, die
  73. Priorität heraufgesetzt. Dabei werden die Stufen -16 (niedrige Prio.), 0
  74. (normal) und +16 (hoch) benutzt.
  75.  
  76. Das mtt_stat-Programm kommuniziert mit MTT über eine Message-Pipe mit dem Namen
  77. "u:\pipe\MTT_STAT.MSG".
  78.  
  79.  
  80. Performance-Probleme
  81. --------------------
  82.  
  83. Benutzer von High-Speed-Modems sollten sich darüber im Klaren sein, daß die
  84. Rechenleistung des STs bzgl. der Geschwindigkeit Grenzen setzt. Beim Betrieb
  85. ohne MiNT kommt MTT auch bei effektiven 19200 Bd noch problemlos mit. MiNT
  86. verschärft die Situation aus zwei Gründen:
  87. (1) Der Overhead von Betriebssystemaufrufen ist hier erheblich höher (und MTT
  88.  muß für _jedes_ einzelne Zeichen mindestens einen Aufruf machen).
  89. (2) Wenn noch weitere Prozesse nebenher laufen, bekommt MTT naturgemäß nicht
  90.  die volle Rechenzeit. 
  91.  
  92. Unter MiNT ist ein 8-MHz-ST bei 9600 Bd schon ziemlich damit ausgelastet, die
  93. Zeichen von der Schnittstelle abzuholen (das ist wohlgemerkt eine effektive
  94. Baudrate, also was das Modem auf der Telefonseite tatsächlich überträgt; wenn
  95. beispielsweise ein 2400/MNP5-Modem mit 9600 Bd mit dem Rechner kommuniziert,
  96. gibt es keine Probleme). Mit einem Speeder oder auf einem TT erreicht man
  97. natürlich entsprechend mehr.
  98.  
  99. Zu Testzwecken habe ich einen 8-MHz-ST per Nullmodem-Kabel mit einem ST mit
  100. 16-MHz-Hyper-Cache verbunden und bei verschiedenen Baudraten längere Files
  101. mit Zmodem zwischen den beiden übertragen. Als Richtwert gebe ich im folgenden
  102. an, was der 8-MHz-ST beim Zmodem-Empfang zustandebrachte:
  103.  
  104. - Unter TOS ohne MiNT gab es auch bei 19200 Baud keinerlei Probleme. 
  105. - Unter MiNT kam der 8-MHz-ST beim Zmodem-Empfang im Streaming-Modus bis
  106.   9600 Baud problemlos mit, wenn keine anderen Prozesse nebenher liefen
  107. - Wenn es in einem MW2-Fenster lief und nebenher noch ein langes C-Programm
  108.   kompiliert wurde, klappte der Empfang bis etwa 4800 Bd im Streaming-Modus
  109.   einwandfrei, bei 9600 Bd gab es einige Retries und der Durchsatz sank
  110. - Bei ausgeschaltetem Streaming verlief die Übertragung in jedem Fall fehler-
  111.   frei, jedoch mit begrenztem Durchsatz (schwankend je nach Auslastung,
  112.   etwa zwischen 500 und 800 CPS)
  113.  
  114. Wenn es Probleme beim Transfer gibt, ist also die erste Maßnahme, das
  115. Streaming beim Empfang auszuschalten (Parameter `RZ-No-Streaming'). Damit ist
  116. die Übertragung weitgehend sicher (wenn auch mit einem etwas kleineren Durch-
  117. satz). Notfalls läßt man den Rechner zwischen Zustandekommen und Ende der Ver-
  118. bindung ganz in Ruhe. Die Anwahl dagegen ist völlig unkritisch.
  119.  
  120. Beim Hintergrundbetrieb sollte man allgemein während der Verbindung darauf
  121. achten, daß der Rechner im Vordergrund nicht zu sehr belastet wird und MiNT
  122. dem MTT-Prozeß ausreichend Rechenzeit geben kann. Ein paar Tips, was man bei
  123. Hintergrund-Betrieb generell besser unterlassen sollte:
  124.  
  125. - Umfangreiche Disketten-Operationen wie z.B. Kopieren von langen Dateien oder
  126.   Formatieren, denn dabei läuft der Rechner längere Zeit im BIOS und MiNT kann
  127.   nur selten Taskwechsel durchführen.
  128. - Irgendwelche Programme laufen lassen, die auf den gleichen Port zugreifen
  129.   über den MTT läuft (Chaos garantiert)
  130. - Den Rechner zum Absturz bringen oder abschalten, während MTT im Hinter-
  131.   grund läuft :-)
  132.  
  133. Stephan Baucke, April 1992